КЛЮЧЕВЫЕ ПОНЯТИЯ

ПЛАН

ЛЕКЦИЯ 5. Германия в эпоху Бисмарка. Германия при Вильгельме 2. Bismarcksreich und das Wilhelmische Zeitalter

 

1. Französische Februar – Revolutionvon 1848 und ihre Folgen

2. Aufstieg Preußens

3. Bismarcks Reich

4. Ende des Deutschen Reiches

5. Geistesleben in Deutschland

 

 

ЛИТЕРАТУРА

По странам изучаемого языка. Немецкий язык. Справочные материалы / Сост. О.Г. Козьмин, О.М. Герасимова.- М.: Просвещение, 1994.

Самара, Г. Н., Катаев, С. Д. Здравствуй, Германия!- М.: Рольф, 2001.

Deutsche Geschichte in 12 Bänden / Hrsg. von Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR. Bd. l, 2, 3 - VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1983.

Gössman, W. Deutsche Kulturgeschichte im Grundriss.- Max Hueber Verlag, 1996.

Ralf, D. Deutsche Geschichte vom Alten Reich zur Bundesrepublik. - Max Hueber Verlag, 1987.

Tatsachen über Deutschland - Societats-Verlag, Frankfurt/Main, 1998.

 

 

ДОПОЛНИТЕЛЬНАЯ ЛИТЕРАТУРА

Приложение к газете Первое сентября (на немецком языке).

Строкина, Т.С. 85 устных тем по немецкому языку.- М.: Айрис-пресс, 2005.

Der Mensch im Wandel der Zeiten. – Braunschweig, 1964.

Deutsch –warum nicht? Сопроводительный учебник к радиокурсу немецкого языка /Херрад Меезе. – Bonn, 1993.

Fragen an die Deutsche Geschichte./ Hrsg. Deutscher Bundestag. - Bonn, 1993.

Geschichte für die Jugend. – Stuttgart, 1960.

 

Die französische Februar – Revolutionvon 1848, die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche, die Kleindeutschen, die Großdeutschen, Friedrich Wilhelm IV., der Wiener Kongress, Otto von Bismarck, der Deutsch – Dänische Krieg, der Norddeutsche Bund, die Einigung Deutschlands, Wilhelm der Erste, Wilhelm der Zweite, die Industrialisierung, das „Sozialistengesetz“, Sozialgesetze,

der „ Kulturkampf”, Versailler Vertrag, das Geistesleben

 

Im Unterschied zur Revolution von 1789 fand die französische Februar – Revolutionvon 1848 in Deutschland sofort ein Echo. Im März kam es in allen Bundesländern zu Volkserhebungen. Im Mai trat in der Frankfurter Paulskirche die Nationalversammlung zusammen. In der Frankfurter Paulskirche hatte sich die Nationalversammlung bei der Frage gespalten, wer die Führung in einem gesamtdeutschen Reich übernehmen sollte: Preußen oder Österreich. Zwei Lager stritten miteinander. Die "Kleindeutschen" wollten die Vereinigung der Deutschen in einem engeren Reich - ohne die Österreicher. Da der österreichische Kaiser auch über nichtdeutsche Völker herrschte, wollten die Kleindeutschen den Habsburgerstaat ausstoßen und Preußen zur Vormacht in einem deutschen Nationalstaat machen. Die "Großdeutschen" traten für die Einigung Deutschlands durch Österreich ein. Sie wollten mit den slawischen Völkern Österreichs in einem großen mitteleuropäischen Reiche leben.

Die Kleindeutschen siegten in der Paulskirche. Doch König Friedrich Wilhelm IV.verwandelte durch die Ablehnung der Kaiserkrone ihren Sieg in eine Niederlage. Der Versuch des Volkes, ein einiges deutsches Reich zu schaffen, brach zusammen. 1849 wurde auf dem Wiener Kongress der Deutsche Bund wiedererrichtet: 39 Staaten an Stelle eines gesamtdeutschen Reiches. Schon wurden überall Eisenbahnen gebaut. Fabriken entstanden. Die Massenerzeugung von Gütern begann sich langsam zu entwickeln. Aber die Kleinstaaterei hemmte Verkehr und Wirtschaft. Die Einigung Deutschlands wurde einfach eine Notwendigkeit.

Die fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts waren eine Zeit großen wirtschaftlichen Aufschwungs. Deutschland wurde zum Industrieland. Schrittmacher waren die Schwerindustrie und der Maschinenbau. Preußen wurde wirtschaftlich zur Vormacht Deutschlands.

Nicht die Volkserhebung des Jahres 1848 hat Deutschlands Einigung herbeigeführt. Sie ist das Werk eines einzelnen Mannes, der dem preußischen Königtum die Führung in Deutschland errang: das Werk des großen deutschen Staatsmannes, des preußischen Kanzlers Otto von Bismarck. Bismarck war lange preußischer Gesandter am Bundestag in Frankfurt gewesen. Dort hatte er die Überzeugung gewonnen, Deutschland sei nur zu einigen, wenn Österreich die Führung an Preußen abtrete. Auf dieses Ziel arbeitete er mit überlegener Staatskunst hin.

Im Deutsch – Dänischen Krieg (1864) zwangen Preußen und Österreich die Dänen zur Abtretung Schleswig – Holsteins, das sie zunächst gemeinsam verwalteten. Bismarck betrieb jedoch von Anfang an die Annexion der beider Herzogtümer und steuerte den offenen Konflikt mit Österreich an. Im Deutschen Krieg (1866) wurde Österreich geschlagen und musste die deutsche Szene verlassen. Der Deutsche Bund wurde aufgelöst; an seine Stelle trat der alle deutschen Staaten nördlich des Mains umfassende Norddeutsche Bund mit Preußen als Vormacht.

In Frankreich herrschte damals ein Neffe Napoleons I., Napoleon III. Er war bereit, die Einigung Deutschlands zu dulden, wenn dabei Landgewinn für Frankreich abfiel. Als das fehlschlug, ließ er sich durch seine Minister in den Krieg treiben. Im Sommer des Jahres 1870 erklärte Frankreich den Krieg an Preußen. Doch entgegen der Erwartung der französischen Regierung zogen die Süddeutschen gemeinsam mit den preußischen Truppen ins Feld. Bei Sedan wurde die französische Hauptmacht geschlagen, viele Zehntausende gerieten in Gefangenschaft, auch Kaiser Napoleon. Beim Friedensschluss trat Frankreich das Elsass und einen kleinen Teil Lothringens an Deutschland ab.

Während noch die deutschen Geschütze vor Paris donnerten, verhandelte Bismarck mit den deutschen Fürsten über die Einigung Deutschlands. Am 18. Januar 1871 wurde im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles der preußische König Wilhelm I. zum deutschen Kaiser ausgerufen. Das Deutsche Reich umfasste das Gebiet von 25 Einzelstaaten. Die Vertreter der verbündeten Regierungen bildeten den Bundesrat; neben ihm stand gleichberechtigt der Reichstag, der vom ganzen deutschen Volke gewählt wurde. Mit dem Recht, seine Vertreter in den Reichstag des geeinten Reiches zu entsenden, trat das deutsche Volk in einen neuen Abschnitt seiner Geschichte ein. Bismarck regierte neunzehn Jahre lang als Reichskanzler. Durch eine konsequente Friedens- und Bündnispolitik suchte er dem Reich eine gesicherte Stellung in dem neuen europäischen Kräfteverhältnis zu schaffen.

Bismarcks weit sichtige Außenpolitik stand im Gegensatz zu seiner Innenpolitik. Den demokratischen Tendenzen der Zeit stand Bismarck verständnislos gegenüber. Politische Opposition galt ihm als "reichsfeindlich". Erbittert aber letztlich erfolglos bekämpfte er den linken Flügel des liberalen Bürgertums, den politischen Katholizismus (der „Kulturkampf“) und besonders die organisierte Arbeiterbewegung, die durch das "Sozialistengesetz" zwölf Jahre lang (1878-1890) unter Ausnahmerecht gestellt war. Die mächtig anwachsende Arbeiterschaft wurde so, trotz fortschrittlicher Sozialgesetze (z. B. das Krankenversicherungsgesetz, das Unfallversicherungsgesetz, das Invaliditäts – und Altersversicherungsgesetz), dem Staat entfremdet.

Bismarck fiel schließlich dem eigenen System zum Opfer, als er 1890 von dem jungen Kaiser Wilhelm II. entlassen wurde. Wilhelm II. wollte selbst regieren, doch fehlten ihm dazu Kenntnisse und Stetigkeit. Unter ihm erfolgte der Übergang zur "Weltpolitik". Deutschland suchte den Vorsprung der imperialistischen Großmächte aufzuholen und geriet dabei zunehmend in die Isolierung. Innenpolitisch schlug Wilhelm II. bald einen reaktionären Kurs ein, nachdem sein Versuch, die Arbeiterschaft für ein "soziales Kaisertum" zu gewinnen, nicht zu dem erhofften raschen Erfolg geführt hatte. Die Friedenszeit wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914) abgebrochen. Die Ermordung des österreichischen Thronfolgers am 28. Juni 1914 führte zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Mit dem militärischen Zusammenbruch ging der politische einher. Widerstandslos räumten Kaiser und Fürsten im November 1918 ihre Throne. Deutschland wurde Republik.

Die Versailler Friedenskonferenz der Siegermächte fand mit Unterbrechungen vom 18.1.1919 bis 21.1.1920 statt. Am 28.6.1919 unterzeichneten die Beauftragten der deutschen Regierung den Friedensvertrag von Versailles in dem gleichen Spiegelsaal des Schlosses, in dem 1871 das Deutsche Reich Bismarcks entstanden war. Zu den wichtigsten Bestimmungen des Versailler Vertrags gehörten: Übergabe Elsass- Lothringens an Frankreich, Gebietsabtretungen an Polen und Belgien, Entwaffnung Deutschlands (die deutsche Armee sollte auf 100 000 Soldaten und Offiziere verringert werden, Luftwaffe und schwere Artillerie wurden verboten) und Bildung einer 50 km breiten entmilitarisierten Zone auf dem rechten Rheinufer. Das linksrheinische Gebiet wurde durch Truppen der Siegermächte besetzt und das Saargebiet für 15 Jahre der Völkerbundverwaltung unterstellt.

Das Geistesleben des 19. Jahrhunderts lässt sich durch philosophische (Ludwig Feuerbach, Karl Marx, Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche u. a.), literarische (Heinrich Heine u. a.), musikalische (Richard Wagner u. a.), malerische (Wilhelm Leibl u. a.) Werke erkennen. Die mehr konservative Philosophie des nachromantischen 19. Jahrhunderts betätigte sich auf dem Gebiete derMetaphysik. Das politische Freiheitsverlangen hat sich auch in der Literatur dieser Zeit in Deutschland geäußert: Die Literatur soll nun nicht mehr Ewigkeitswerte verkünden, sondern in das politische Tagesgeschehen eingreifen, sie soll eine öffentliche Meinung vertreten. Deutschland hat nicht mehr wie in der vorhergehenden Epoche einen absoluten Vorrang im kompositorischen Schaffen, sondern es entsteht ein europäisches Gleichgewicht. Der Osten mit Ungarn, Polen und Russland leistet einen erheblichen Beitrag (aber auch Skandinavien, Frankreich und Italien). Die deutsche Musik des 19. Jahrhunderts steht im Kontakt und Austausch mit diesem großen Kulturraum. Die von der Romantik geprägte Malerei wird verdrängt durch eine realistische Darstellungsweise.