КЛЮЧЕВЫЕ ПОНЯТИЯ

ПЛАН

1. Friedrich Ebert als Staatsoberhaupt

2. Entstehung der Weimarer Republik

3. Niedergang der Weimarer Republik

4. “Goldene” zwanziger Jahre in Deutschland

5. Stärkung der Nationalsozialisten

 

ЛИТЕРАТУРА

По странам изучаемого языка. Немецкий язык. Справочные материалы / Сост. О.Г. Козьмин, О.М. Герасимова.- М.: Просвещение, 1994.

Самара, Г. Н., Катаев, С. Д. Здравствуй, Германия!- М.: Рольф, 2001.

Deutsche Geschichte in 12 Bänden / Hrsg. Von Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR. Bd. l, 2, 3 – VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1983.

Gössman, W. Deutsche Kulturgeschichte im Grundriss.- Max Hueber Verlag, 1996.

Ralf, D. Deutsche Geschichte vom Alten Reich zur Bundesrepublik. – Max Hueber Verlag, 1987.

Tatsachen über Deutschland – Societats-Verlag, Frankfurt/Main, 1998.

 

ДОПОЛНИТЕЛЬНАЯ ЛИТЕРАТУРА

Приложение к газете Первое сентября (на немецком языке).

Строкина, Т.С. 85 устных тем по немецкому языку.- М.: Айрис-пресс, 2005. Der Mensch im Wandel der Zeiten. – Braunschweig, 1964.

Fragen an die Deutsche Geschichte./ Hrsg. Deutscher Bundestag. – Bonn, 1993.

Geschichte für die Jugend. – Stuttgart, 1960.

Weimarer Republik, Friedrich Ebert, Sozialdemokraten, Beamten – und Richterschaft, Offizierkorps, Deutsche Demokratische Partei, Weimarer Verfassung, Weimarer Nationalversammlung, Reichstag, Reichspräsident, Reichskanzler, Grundrechte der Staatsbürger, innenpolitische Instabilität, Versailler Vertrag, Gustav Stresemann, Völkerbund, Feldmarschall Hindenburg, “goldene” zwanziger Jahre, Weltwirtschaftskrise von 1929

Mit dem Ersten Weltkrieg erhält die Vormachtstellung, die die europäischen Staaten noch innehaben, ihren bisher größten Rückschlag. Das Deutschland des 19. Jahrhunderts mit seinen nationalen Vorstellungen unterliegt größten Veränderungen. Wie in anderen Ländern, so wird auch in Deutschland die Monarchie als eine nicht mehr zeitgemäße Staatsform abgelöst und durch eine demokratische Verfassung ersetzt. Die Grundlegung demokratischen Verständnisses, wie es sich schon lange angebahnt hatte, geht aber nicht problemlos vor sich. Sie wird durch undemokratische faschistische Bewegungen in Frage gestellt, wovon die deutsche Geschichte schwer belastet ist. Zweimal kommt es in diesem kurzen Zeitabschnitt zu der Neugründung einer demokratischen Gesellschaftsordnung: einmal nach dem Ersten Weltkrieg, der das deutsche Kaiserreich beendete, und dann wieder nach dem Zweiten Weltkrieg, als die nationalsozialistische Diktatur zusammenbrach und im Rückgriff auf das Demokratieverständnis der Weimarer Republik eine neue europäisch orientierte Entwicklung angestrebt wurde.

Kaiser Wilhelm 2. musste abdanken und am 9. November 1918 übergab der letzte kaiserliche Reichskanzler, Prinz Max von Baden, dem Vorsitzenden der sozialdemokratischen Partei, Friedrich Ebert, die Führung der Regierungsgeschäfte: "Herr Ebert, ich lege Ihnen das Deutsche Reich ans Herz!" Ebert wusste, welche schwere Aufgabe er übernahm. Ihm lag das Deutsche Reich am Herzen. Er antwortete dem Prinzen ganz schlicht: "Ich habe zwei Söhne für dieses Reich verloren." Gleich nach der Amtsübernahme sagte Ebert dem deutschen Volk: "Die neue Regierung wird eine Volksregierung sein. Sie will dem deutschen Volk Frieden und Freiheit bringen und es vor Bürgerkrieg und Hungersnot bewahren!" Dieses Versprechen hat Ebert erfüllt. Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss urteilte über ihn: "Als Könige versagten, hat sich dieser Sohn des Volkes königlich bewährt." Ebert war ein Mann des Ausgleichs. Er strebte nach der Herstellung geordneter Verhältnisse in Deutschland.

Die Macht in Deutschland fiel den Sozialdemokraten zu. Ihre Mehrheit hatte sich von revolutionären Vorstellungen früherer Jahre längst abgewandt und sah ihre Hauptaufgabe darin, den geordneten Übergang von der alten zur neuen Staatsform zu sichern. Das Privateigentum in Industrie und Landwirtschaft blieb unangetastet; die zumeist antirepublikanisch gesinnte Beamten -und Richterschaft wurde vollzählig übernommen; das kaiserliche Offizierskorps behielt die Befehlsgewalt über die Truppen. Gegen Versuche linksradikaler Kräfte, die Revolution in sozialistischer Richtung weiterzutreiben, wurde militärisch vorgegangen.

Die ersten Wochen der neuen deutschen Republik waren von Unruhen erfüllt. Es kam zu Straßenkämpfen und Massendemonstrationen. Viele ehemalige Offiziere, höhere Beamte, Gutsbesitzer und Unternehmer trauerten dem Kaiser nach, der nach Holland geflohen war. Sie wollten keine Republik und nannten Ebert einen Vaterlandsverräter. Auf der anderen Seite sammelten sich die radikalen Sozialisten in der "Kommunistischen Partei", die im Januar 1919 gegründet wurde. Sie forderten einen Umsturz nach russischem Vorbild und wollten die "Diktatur des Proletariats". Ebert aber hielt Mass. Er sagte: "Wir wollen keine Diktatur des Proletariats. Wir wollen eine demokratische Republik, in der alle Staatsbürger die gleichen Rechte haben“.

In der im Januar 1919 gewählten Nationalversammlung, die in Weimar tagte und eine neue Reichsverfassung beschloss, hatten die drei uneingeschränkt republikanischen Parteien - Sozialdemokraten, Deutsche Demokratische Partei und Zentrum - die Mehrheit. Nach dem Ort der ersten Nationalversammlung der deutschen Republik erhielt die bald darauf ausgearbeitete Verfassung den Namen Weimarer Verfassung. Sie betonte noch mehr als die Verfassung des Bismarckreiches die nationale Einheit Deutschlands, weil die Fürsten der einzelnen deutschen Länder abgedankt hatten. Der erste Satz der Verfassung lautete: “Das Deutsche Reich ist eine Republik. Die Staatsgewalt geht vom Volke aus.” Das Volk wählt den Reichstag. Er gibt Gesetze. Der Reichskanzler und die Minister sind dem Reichstag verantwortlich. Jeder Regierung muss die Mehrheit des Reichstags zustimmen. (Das war im Bismarckreich nicht der Fall.) An der Spitze des Staates steht der Reichspräsident. Er wird vom Volke gewählt. Die alten Farben der Burschenschaft Schwarz – Rot – Gold werden die neuen Reichsfarben. Die Grundrechte und – pflichten des Staatsbürgers werden festgelegt: Freiheit der Person, Unverletzlichkeit der Wohnung, freie Meinungsäusserung, Wahlrecht für Männer und Frauen, Gleichheit aller Staatsbürger, Glaubens – und Gewissensfreiheit, Schutz des Eigentums. Der erste deutsche Präsident wurde Friedrich Ebert.

Doch wurden im Laufe der zwanziger Jahre im Volk und im Parlament diejenigen Kräfte immer stärker, die dem demokratischen Staat mit mehr oder weniger großen Vorbehalten gegenüberstanden. Die Weimarer Republik war eine "Republik ohne Republikaner", rabiat bekämpft von ihren Gegnern und nur halbherzig verteidigt von ihren Anhängern. Vor allem hatten die wirtschaftliche Not der Nachkriegszeit und die drückenden Bedingungen des Friedensvertrages von Versailles, den Deutschland 1919 unterschreiben musste, eine tiefe Skepsis gegenüber der Republik entstehen lassen. Eine wachsende innenpolitische Instabilität war die Folge. 1923 erreichten die Wirren der Nachkriegszeit ihren Höhepunkt: Inflation, Ruhrbesetzung, Hitlerputsch, kommunistische Umsturzversuche.

Der Versailler Vertrag (18. 01. 1919) lastete schwer auf dem deutschen Volk. Das Volk hungerte. Deutschland sollte monatlich den Siegermächten zwei Millionen Tonnen Kohle liefern und insgesamt 132 Milliarden Goldmark zahlen. Als die deutsche Regierung nicht pünktlich die Abschlagszahlungen erstatten konnte, rückten mitten im Frieden 60 000 französische Soldaten in das Ruhrgebietein. Sie sollten die Ausbeutung der Kohlenbergwerke überwachen. Da legten die deutschen Arbeiter an der Ruhr die Arbeit nieder. Die deutsche Regierung rief zum passiven Widerstand auf. Der passive Widerstand schwächte die deutsche Wirtschaft weiterhin. Die Arbeiter und Angestellten bekamen am Vormittag ihren Lohn und am Nachmittag war er oft durch die Inflation nur noch die Hälfte wert. Die nationalsozialistischen Anhänger des Kaiserreichs waren über die Einstellung des Ruhrkampfes empört. Sie hatten 1920 versucht, die Regierungsgewalt an sich zu reißen und waren mit den Truppen in Berlin einmarschiert. Damals hatte die Arbeiterschaft durch einen Generalstreik für den Zusammenbruch des Putsches gesorgt. Darauf sammelten sich die Unzufriedenen in Bayern (München). Es gab eine Schießerei mit der Polizei und der Reichswehr. Auch die Kommunisten waren unzufrieden. Sie waren enttäuscht, dass Ebert und die Sozialdemokraten nicht die Unternehmer und Großgrundbesitzer enteigneten.

Damit das deutsche Volk auf den Wiederaufbau gehen konnte, mussten die Franzosen das Ruhrgebiet räumen. Sie gaben es 1925 frei. Danach trat mit der wirtschaftlichen Erholung eine gewisse politische Beruhigung ein. Die Außenpolitik Gustav Stresemanns, den Ebert mit Zustimmung des Reichstags zum Reichskanzler berief, gewann dem besiegten Deutschland durch den Locarno-Vertrag (1925) und den Beitritt zum Völkerbund (1926) die politische Gleichberechtigung zurück.

Kunst und Wissenschaft erlebten in den "goldenen zwanziger Jahren" eine kurze, intensive Blütezeit. In den zwanziger und frühen dreissiger Jahren genoss der deutsche Film Weltgeltung. Damals entstanden die Filme von Fritz Lang, Ernst Lubitsch und Friedrich Wilhelm Murnau. Marlene Dietrich wurde mit ihrer Rolle in “Der blaue Engel” zu einer Ikone der Filmwelt. Die Erkenntnisse der Naturwissenschaften gewannen zunehmend an Bedeutung für die Bildung. Eine große Rolle spielten die Forschungsergebnisse von Max Planck, Albert Einstein. Mit dem fortschreitenden Zivilisationsprozeß und der Umformung zur industriellen Gesellschaft wurde die Bedeutung der soziologischen Wissenschaft immer größer (Max und Alfred Weber). Aber auch noch andere Wissenschaften wurden für das Selbstverständnis des Menschen und das menschliche Zusammenleben bedeutsam, z. B. die Psychologie und die Psychoanalyse.

Nach dem Tod des ersten Reichspräsidenten, des Sozialdemokraten Friedrich Ebert, wurde 1925 der ehemalige Feldmarschall Paul von Hindenburg als Kandidat der Rechten zum Staatsoberhaupt gewählt. Er hielt sich zwar strikt an die Verfassung, fand aber nie ein inneres Verhältnis zum republikanischen Staat.

Der Niedergang der Weimarer Republik begann mit der Weltwirtschaftskrise1929. Linker und rechter Radikalismus machten sich Arbeitslosigkeit und allgemeine Not zunutze. Im Reichstag fanden sich keine regierungsfähigen Mehrheiten mehr. Die bisher bedeutungslose nationalsozialistische Bewegung Adolf Hitlers, die extrem antidemokratische Tendenzen und einen wütenden Antisemitismus mit scheinrevolutionärer Propaganda verband, gewann seit 1930 sprunghaft an Gewicht und wurde 1932 stärkste Partei. Am 30. Januar 1933 wurde Hitler Reichskanzler. Außer Mitgliedern seiner Partei gehörten dem Kabinett auch einige Politiker des rechten Lagers und parteipolitisch ungebundene Fachminister an, so dass die Hoffnung bestand, eine Alleinherrschaft der Nationalsozialisten zu verhindern.

Durch die Machtergreifung Adolf Hitlers, wie er diesen Akt selbst bewusst nannte, ging die Politik in die Hände der Nationalsozialisten über. Am 30. Januar 1933 wurde Hitler vom damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg nach längerem Zögern zum Reichskanzler ernannt. Aber es zeigte sich schon bald, dass er nicht im Sinne der Demokratie zu regieren beabsichtigte. Die Weimarer Republik wurde Schritt für Schritt in eine Diktatur umgewandelt.