Die Hanse

Was ist die Hanse? Die Hanse war ursprünglich der Zusammenschluss von meist deutschen Kaufleuten und Handelsstädten an der Nord- und Ostseeküste zwischen 1260 bis 1669. Das Wort „hanseatisch“ bezeichnet heute meist die vornehme Bürgerschicht in den drei Hansestädten Hamburg, Bremen und Lübeck. Das Ziel der Hanse war der Schutz vor Überfällen, die Durchsetzung ihrer Interessen und die gemeinsame Nutzung von Büros und Lagerhäusern. Sie verfügte über die ganze sehr gut ausgerüstete und bewaffnete Flotte. Die hanseatischen Schiffe kreuzten viele Seen in allen Windrichtungen. Allmählich wurde die Hanse zum politischen und wirtschaftlichen Bund mehr als 200 Städte. Zur Hanse gehörten Brügge und Nowgorod, Lübeck und Bergen, Braunschweig und Reval, Hamburg und London. Alle diese Städte befanden sich an den Meeresküsten oder an großen Handelswegen. Zum Zentrum des hanseatischen Bundes wurde die Stadt Lübeck.

Aus dem Osten transportierte man Pelze, Wachs, Salz, Honig und Bernsteine und umgekehrt aus dem Westen brachte man Metallwaren, Textilien, Wein und Bier. Die Hanse unterhielt Handelsrouten zu fast jeder größeren Stadt Nord- und Mitteleuropas. Sie war mächtiger als jeder deutsche Staat vor 1871 und als manches Königreich ihrer Zeit.

Am Ende des 15. Jahrhunderts erreichte die Hanse ihren Höhepunkt. Immer mehr Fürsten gewannen die Kontrolle über die auf ihrem Gebiet liegenden Städte. Der Aufstieg der Nationalstaaten (Schweden, Russland, England) begrenzte bedeutend den Hanseraum. Und ungefähr zur Mitte des 17. Jahrhunderts zerfiel dieser Bund unter dem Druck neuer Staaten und neuer Politik. Aber auch nach dem Untergang der Hanse bis heute spielen die traditionsreichen Handelsbeziehungen eine große Rolle im Wirtschaftsleben für die Küstenstädte und im Bewusstsein der dortigen Bürger.

Fragen zum Text

Was war die Hanse?

Wie lange existierte sie?

Was war ihr Ziel?

Welche Städte gehörten zur Hanse?

Womit beschäftigte sich die Hanse?

Nennen Sie die hanseatischen Handelsruten.

Wann und warum zerfiel die Hanse?

9. Eine Liste von Messen und Ausstellungen in der BRD machen, sie mit ähnlichen Unternehmen in unserem Lande vergleichen: wo und was ausgestellt wird. Erfüllen Sie die Aufgaben. Beantworten Sie die Fragen zu diesem Text.

Jahrmärkte, Messen und Ausstellungen und ihre Bedeutung

Messen bieten ein umfassendes Angebot für viele Wirtschaftszweige. Sie finden in regelmäßigen Abständen am gleichen Ort statt. Ihr Entstehen in Europa war eng mit kirchlichen Festen im frühen Mittelalter verbunden. Das kann man aus dem Namen dieser Veranstaltung sehen. Viele Jahre standen die Messen unter dem Schutz der gekrönten und mächtigen Personen. So wurde die Messe in Frankfurt am Main in einem Privileg Friedrichs des II. von 1240 zum ersten Mal erwähnt. Ein Privileg Kaiser Maximilians von 1507 begründete die Leipziger Messe. Die Messen wurden regelmäßig in den Städten und großen Siedlungen durchgeführt. Die Dorfleute brachten auf die Messe Bier, Wein, Brot, Stoffe. Die Handwerker verkauften Tongeschirr, Waffen, Schuhe, Kleidung.

Heute regelt der Ausstellungs- und Messe-Ausschuß der Deutschen Wirtschaft (AUMA) in Köln die ganze Messetätigkeit in der BRD. Weltbekannt sind die Messen und Ausstellungen in Berlin (Internationale Grüne Woche, Tourismusausstellung [ITB]), Düsseldorf (Internationale Bootausstellung [boot]), Frankfurt am Main (Frankfurter Buchmesse, Internationale Automobilausstellung [IAA]), Hannover (Hannover Industriemesse, Informationstechnik [CeBIT]), Köln (Ausstellung der Photo- und Kinoartikel [photokina]), Leipzig (Leipziger Buchmesse), München (Sportartikel und Sportmode [ispo]), Nürnberg (Spielwarenmesse), Offenbach (Internationale Lederwarenmesse). Die bekanntesten russischen Messestädte sind Moskau, Sankt-Petersburg, Nišnii Nowgorod.

Man unterscheidet Warenmessen und Mustermessen, allgemeine Messen und Fachmessen. Warenmessen sind Verkaufsveranstaltungen, bei denen die Hersteller ihre zur Schau gestellten Waren unmittelbar zum Verkauf anbieten. Auf den Mustermessen können die Verträge nur nach den ausgestellten Warenmustern getätigt werden. Die allgemeinen Messen erstrecken sich auf alle messefähigen Fertigwaren. Auf den Fachmessen werden nur Waren bestimmter Wirtschaftszweige gezeigt.

Die Fachausstellungen sind wichtig zur Information und Darstellung einzelner Wirtschaftszweige. Allgemeine Ausstellungen dienen zur Werbung und Aufklärung für bestimmte Wirtschaftsgebiete oder –probleme.

Für mittelständische Unternehmen sind Messen und Ausstellungen die billigste Informations- und Kommunikationseinrichtung für den Beginn und die Ausweitung von Geschäften. Sie erleichtern einer Firma den Zutritt zu neuen Märkten. Sie dienen der eigenen Information und der Information von Kunden. Durch die Teilnahme an Messen haben die mittelständischen Unternehmen einen mehrfachen Nutzen, zum Beispiel:

v Darstellung der eigenen Produkte

v Information und Orientierung über das Angebot der Konkurrenz

v Kontaktaufnahme mit potentiellen Abnehmern

v Anregung zur Neu- und Weiterentwicklung eigener Produkte

v Wenn es gelingt, Imageaufbau im Ausland.